Dieser Ratgeber behandelt das Thema „Hühnereier ausbrüten – mit Anleitung, Dauer & Temperatur“ und ist Teil unserer Serie über Hühnereier. Hier geht es zur Übersicht aller Ratgeber.
Künstliches Ausbrüten von Hühnereiern mit Inkubator, Brutapparat oder Brutkasten erfordert neben den richtigen Gerätschaften auch das Wissen um die Entwicklung der Hühner. Sie benötigen Zeit für das tägliche Wenden, sowie die richtige Hardware.
Inhaltsverzeichnis
Inkubator Vergleich: Flächenbrüter vs. Motorbrüter
Flächenbrüter für kleine Menge Hühnereier
Zum Ausbrüten der Hühnereier gibt es zunächst den sogenannten Flächenbrüter. Dieser Inkubator nutzt eine Strahlungsheizung und ist für kleinere Nachzuchten geeignet. Die Schlupfraten sind im Vergleich zu einem professionellen Brutschrank, welcher zum gleichzeitigen Ausbrüten von mehreren hunderten Hühnereiern entwickelt wurde, geringer.
Beim Flächenbrüter liegen alle Hühnereier in einer Ebene und werden mittels Heizschlaufe auf Bruttemperatur erwärmt. Gängige Materialien sind Thermoplastik, Holz oder Kunststoff. Der Preis variiert für diesen Inkubator, je nach Größe und Ausstattung, zwischen 50€ und 200€. Inkubatoren mit Wendeeinsatz können die Hühnereier vollautomatisch drehen. Wasserrinnen im Inneren des Gerätes sorgen dabei für das notwendige feuchtwarme Klima.
Thermostate regulieren die Temperatur. Die Sauerstoffzufuhr im isolierten Geräteinneren muss durch manuelles Öffnen des Deckels erfolgen. Diese Tätigkeit sollte etwa zweimal täglich erfolgen und kann mit dem manuellen oder teilautomatischen Wenden der Eier kombiniert werden.
Der Motorbrüter als Profigerät
Motorbrüter brüten Hühnereier auf mehreren Ebenen aus und sind für professionelle Anwender gedacht. Dieser Inkubator verteilt die Warmluft über Ventilatoren gleichmäßig in der Brutkammer. Die gleichmäßige Wärmeverteilung ist im Vergleich zum Flächenbrüter ein eindeutiger Vorteil des Motorbrüters. Vollautomatische Wendesystem helfen beim dauerhaften Wenden der Brut, sollten aber vier Tage vor dem Schlupf ausgeschaltet oder aus dem Gerät entfernt werden.
Vor der Verwendung des Motobrüters sollte eine Desinfektion mit Spezialdesinfektionsmittel erfolgen. Auch ist es empfehlenswert, ausreichend Vorlaufzeit einzukalkulieren, bis Temperatur und Luftfeuchtigkeit wunschgemäß eingestellt sind. Der Kauf eines Motorbrüters zum Ausbrüten der Hühnereier empfiehlt sich insbesondere dann, wenn viele Eier auf einmal schlüpfen sollen und eine hohe Schlupfrate wichtig ist.
Hühnereier ausbrüten: Die richtige Temperatur ist wichtig
Wenn Sie Hühnereier ausbrüten, ist die richtige Temperatur wichtig. Während des Brütvorganges sollten die Eier konstant zwischen 37°C und 39°C temperiert werden.
Beim natürlichen Brütvorgang erreicht die Henne diese Temperatur über Abgabe ihrer eigenen Körperwärme. Das Huhn sitzt auf dem Ei und erwärmt es gleichmäßig bis die Küken schlüpfen.
Hinweis: Haben Sie befruchtete Bruteier gekauft, dann sollten Sie diese innerhalb von vier Wochen nach der Befruchtung ausbrüten. Bis Sie die Hühnereier ausbrüten sind Lagertemperaturen von 8°C bis 15°C ideal. Temperaturen unterhalb von 4°C schaden den Eiern und sollten vermieden werden. Gekaufte Eier aus dem Supermarkt lassen sich nicht ausbrüten, da diese unbefruchtet sind. Ohne Hahn gibt es kein ausgebrütetes Küken.
Wird ein Brutapparat, Inkubator oder Brutkasten verwendet, dann gilt es ebenfalls, die Eiertemperatur konstant bei besagten 37 bis 39 Grad Celsius zu halten. Hühnereier sind nämlich sehr temperatursensitiv. Sind die Eier zu kalt, dann erfolgt keine Entwicklung. Überhitzen sich die Eier stark, etwa bei direkter Sonneneinstrahlung im Hochsommer, dann können schlimmstenfalls die Eiweiße abbinden und jegliches Leben innerhalb der Eierschale töten.
Dauer der Brutzeit
Die Dauer der Brutzeit beträgt bei Hühnereiern etwa 21 Tage. In den ersten 17 Tagen wenden Sie die Eier dreimal täglich. Ab dem 18. Tag erhöht man die Luftfeuchtigkeit bis zum Schlupf der kleinen Küken.
Die Schlupfphase, vom ersten Riss in der Eierschale, bis zum Zeitpunkt der vollständigen Befreiung des Kükens, dauert maximal 24 Stunden.
Anleitung: Hühnereier mit Brutmaschine ausbrüten
Mit der folgenden Anleitung erfahren Sie, wie man Hühnereier mit der Brutmaschine ausbrüten kann.
Tipp: Bei Verwendung eines Flächenbrüters sollten Sie nur gleich große Eier ausbrüten, um optimale Schlupfraten zu gewährleisten.
- Wärmen Sie die Brutmaschine auf eine Temperatur von 37°C bis 39°C vor.
- Stellen Sie in den ersten 18 Tagen die Luftfeuchtigkeit auf ca. 50 bis 55%. Für die restlichen 3 bis 4 Tage (Hühnerküken schlüpfen normalerweise um den 21. Tag) wird eine Luftfeuchtigkeit von 65% eingestellt.
- Wenden Sie die Eier mindestens dreimal pro Tag. Dieses Prozedere führen Sie bis zum 17. Tag durch.
- In der Schlupfphase bleibt der Brutkasten verschlossen, um die eingestellten Parameter nicht zu ändern, lediglich zur Sauerstoffzufuhr erfolgt eine schnelle Öffnung. Erst wenn die Küken trocken sind, werden sie aus dem Inkubator entnommen und in den (selbstgebauten) Hühnerstall oder die Hühnervoliere umgesetzt.
- Hinweis: Wenn Sie Hühnereier ausbrüten, dann benötigen die schlüpfenden Küken nicht länger als 24 Stunden bis sie sich aus dem Ei befreit haben. Küken, die sich nicht alleine befreien können, sind oftmals unterentwickelt und sterben häufig kurze Zeit nach der Geburt. Die Unterstützung durch den Menschen ist daher ein heikles Thema.
Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 12.10.2024 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API.