Dieser Artikel zum Thema Hühner impfen ist Teil der Serie zum Thema Hühnerhaltung. Hier geht es zur Übersicht aller Ratgeber.
Das Thema Impfen hat nicht nur bei uns Menschen eine große Bedeutung, sondern auch bei unseren Hühnern. Denn bricht einmal eine hoch ansteckende Virusinfektion bei den Tieren aus, nämlich die Newcastle-Krankheit, ist der gesamte Hühnerbestand in Gefahr.
Die Folgen der Krankheit reichen von Verdauungsstörungen und Atembeschwerden bis hin zu partiellen Lähmungen oder gar um Tod der Tiere.
Da die Viren über Schuhe und Kleidung der Hühnerhalter von Hof zu Hof getragen werden und bei Menschen eine Bindehautentzündung verursachen können, besteht die gesetzliche Impfpflicht für Hühner, sodass man alle drei Monate Hühner impfen muss.
In diesem Ratgeber erfahren Sie,
- warum es eine Impfpflicht für Hühner gibt
- wie Sie Ihre Hühner beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse anmelden
- welche Impfung Pflicht ist
- wo Sie Impfstoffe kaufen können und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen
- und wie Sie Ihre Hühner impfen.
Inhaltsverzeichnis
Hühner impfen – Warum gibt es eine Impfpflicht?
Egal ob es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb handelt oder um eine private Hühnerhaltung im Garten – für alle Hühner gilt eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Impfpflicht.
Jeder Hühnerhalter ist demnach dazu verpflichtet, seine Hühner zu impfen. Hühnerzüchter, die an Geflügelschauen teilnehmen möchten, müssen vorab entsprechende schriftliche Nachweise vorlegen, um nicht von der Veranstaltung ausgeschlossen zu werden.
Zwar wird kaum kontrolliert, ob Hühnerhalter wirklich ordnungsgemäß ihre Hühner impfen, jedoch sollte sich jeder Halter aus persönlichen Gründen an die Vorschriften halten. Schließlich möchte Jeder, dass seine Schützlinge gesund sind und dass es ihnen gut geht.
Impfen der Hühner versäumt, was nun?
Hühnerhalter sollten regelmäßig ihre Hühner impfen. Versäumen sie die Impfung ihrer Tiere, kann es im Worst Case extrem teuer für sie werden.
Denn die Newcastle-Krankheit kann beispielsweise nicht nur den eigenen Tierbestand auslöschen, sondern sich auch auf benachbarte Grundstücke ausbreiten. Bricht eine Epidemie aus, muss der Hühnerhalter ein Bußgeld zahlen, wenn er keine Impfung seiner Tiere nachweisen kann.
In einem Landkreis mit hoher Dichte an Wirtschaftsgeflügel, Schlachthöfen oder Verarbeitungsbetrieben für Hühner, würde eine Geflügelpest zu enormen materiellen und züchterischen Verlusten führen. Deshalb liegt ein mögliches Bußgeld bei einer Höhe von bis zu 25.000 Euro.
Es empfiehlt sich, die Gesundheit der Tiere mithilfe von Vitaminen zu unterstützen, um Krankheiten vorzubeugen.
Anmeldung beim Veterinäramt und der Tierseuchenkasse
Um einem saftigen Bußgeld vorzubeugen, sollten alle Hühnerhalter die Meldepflicht ihrer Tiere beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse beherzigen. Die Meldepflicht ist in § 14 des Tierseuchengesetzes Vorschrift und gilt auch für Küken ab einem Alter von 14 Tagen.
Je nach Bundesland und Anzahl der Tiere ist die Anmeldung bei der Tierseuchenkasse kostenlos. Fallen ab einer bestimmten Anzahl Tiere Beitragskosten an, sind diese insgesamt dennoch gering.
Sollten vereinzelte Tiere aufgrund einer Tierseuche sterben oder aufgrund behördlicher Anordnungen getötet werden müssen, können Hühnerhalter eine finanzielle Entschädigung für angemeldete Tiere erhalten. Versäumen sie hingegen die Meldepflicht bei der Tierseuchenkasse, kann keine Entschädigung gewährt, sondern stattdessen sogar ein hohes Bußgeld verlangt werden.
Hühner impfen – Impfpflicht für die Newcastle-Krankheit
Die gesetzliche Impfpflicht für Hühner, die in der „Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest“ vorgeschrieben ist, soll die Ausbreitung der Vogelgrippe verhindern. Diese Krankheit wird auch Geflügelpest bzw. Newcastle Disease (Newcastle-Krankheit) bezeichnet.
Bricht der Newcastle-Disease-Virus der Familie der Paramyxoviren aus, ist der gesamte Hühnerbestand gefährdet, da die Sterblichkeit hoch ist und die Krankheit schnell verläuft. Mögliche Symptome der Newcastle-Krankeit bei Hühnern sind Fieber, Durchfall, „Schiefhals“ und Lähmungen. Beim Menschen kann der Newcastle-Disease-Virus eine Bindehautentzündung, Augenrötung und Augentränen, sowie Ödeme oder gar Blutungen im Auge verursachen. In seltenen Fällen treten auch beim Menschen Fieber und Kopfschmerzen auf.
Die Übertragung des Newcastle-Disease-Virus auf gesunde Tiere erfolgt in erster Linie über direkten Kontakt mit den erkrankten Hühnern, ihrer Ausscheidungen und Körperflüssigkeiten, sowie aufgewirbeltem Staub im Hühnerstall. Aber auch die Hühnerhalter können die Viren durch ihre Kleidung, Schuhe, Stall-Werkzeug und Autoreifen weiter verbreiten.
Was tun, wenn ein Huhn krank ist?
Weisen mindestens drei Tiere Auffälligkeiten hinsichtlich ihres Gesundheitszustands oder ihrer Legeleistung auf oder sterben sie gar, muss der Halter sofort zum Tierarzt gehen.
Der Tierarzt wird dann eine Untersuchung auf das Vogelgrippevirus (Typ H5 und Typ H7) untersuchen. Wird der Newcastle-Disease-Virus diagnostiziert, wird vom Veterinäramt ein Sperrgebiet rund um das betroffene Hühnerhaltungsgebiet errichtet.
Wer die Abwehrkräfte seiner Tiere gegen Viruserkrankungen stärken möchte, der kann auch das homöopathische Tierarzneimittel Viruvetsan verabreichen.
- enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
- zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern
- Lösung zum Einnehmen
Wo kann man den Impfstoff kaufen und mit welchen Kosten muss man rechnen?
Wer Impfstoffe kaufen möchte, dem ist mit einem Besuch beim Tierarzt geholfen. Dort erhält er nicht nur den Impfstoff, sondern auch weiterführende Informationen zu den anfallenden Kosten und der Verabreichung der Impfung.
Grundsätzlich kann man den Impfstoff gegen die Newcastle Krankheit beim Tierarzt nur in großen Dosen kaufen, die man weder einteilen noch lange aufbewahren kann. Wer nur eine Kleinzucht betreibt, der muss letzten Endes leider wertvollen Impfstoff wegwerfen. Eine Dosis des Impfstoffes kostet circa 15 Euro und reicht für ungefähr 1000 Hühner. Leider gibt es noch keine Möglichkeit, den Impfstoff online zu kaufen.
Unser Tipp zum Impfstoff kaufen: Fast alle Kleintierzuchtvereine veranstalten regelmäßige Impftage, an denen sich Kleinzüchter eine kleine Dosis vom Impfstoff kaufen können. Die Kosten für eine kleine Dosis liegen bei maximal 2 Euro und sind somit sehr günstig. Der weitere Vorteil dieser Veranstaltung ist, dass nicht unnötig Impfstoffe verschwendet werden.
Hühner impfen: Zeitraum & Verabreichung
Um die Grundimmunisierung zu erlangen, muss man seine Tiere zunächst mit einer Grundimpfung impfen. Damit der Impfschutz dauerhaft gegeben ist, ist es notwendig, alle drei Monate erneut zu impfen.
Küken kann man ab einem Alter von 14 Tagen mit der Grundimpfung impfen. Die Auffrischung erfolgt bei ihnen dann in der 7. und 21. Lebenswoche. Danach kann man die jungen Tiere wie die Erwachsenen im Abstand von jeweils drei Monaten impfen.
Der Vorteil bei der Impfung ist, dass man den Impfstoff nicht wie beim Menschen spritzen muss, sondern, dass die Tiere den Impfstoff über ihr Trinkwasser aufnehmen. Das spart bei einer großen Hühnerzahl nicht nur den aufwendigen Gang zum Tierarzt, sondern die Tiere müssen weder Angst vor dem Vorgang haben noch Schmerzen erleiden.
Um die Hühner zu impfen, muss man also lediglich den Impfstoff in die Wassertränken geben und abwarten, bis die Tiere getrunken haben.
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Hühner impfen
- Impfen Sie nur gesunde, junge Tiere.
- Alte und schwache Exemplare sollte man nicht impfen.
- Reinigen Sie die Wassertränke oder Wasserschale gründlich, bevor Sie neues Wasser einschenken und den Impfstoff hinzufügen.
- Verwenden Sie nur frischen Impfstoff und verabreichen Sie ihn sobald wie möglich nach dem Kauf.
- Nehmen Sie die Wassertränke ein paar Stunden vor der Impfung aus dem Hühnerstall, damit die Tiere Durst bekommen und das angereicherte Wasser schneller trinken.
Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 12.10.2024 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links & Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API.